Freitag, 25. Oktober 2013

Zertifizierung als Professional Scrum Master (I)

Agilität ist heutzutage in der Software-Entwicklung gang und gäbe, wobei verstärkt auf Scrum gesetzt wird. Vor Kurzem habe ich die Gelegenheit gehabt meine Scrum-Kenntnisse durch Belegen der von scrum.org angebotenen PSM-I-Prüfung zertifizieren zu lassen. In diesem Beitrag werde ich kurz schildern, wie ich mich für diese Prüfung vorbereitet habe.

Wieso PSM I auf scrum.org?

Die von Scrum-Initiator Ken Schwaber gegründete Organisation scrum.org bietet Interessenten die Möglichkeit, die Prüfung „Professional Scrum Master I“ online abzulegen, ohne im Vorfeld an kostenpflichtigen Vorbereitungskursen teilgenommen haben zu müssen. Man sollte sich vor Ablegen der Prüfung jedoch darüber im Klaren sein, was die Qualifizierung PSM I bedeutet: sie belegt lediglich ein grundlegendes Verständnis über die Funktionsweise des Scrum-Frameworks und dessen Anwendung in der Praxis. Lasst euch also von dem Begriff „Master“ nicht irre führen. Scrum beherrscht man erst nach jahrelanger Projekterfahrung.

Die Prüfung kostet 100 US-Dollar pro Versuch und besteht aus 80 Fragen die in 60 Minuten zu beantworten sind. Die Prüfungszulassung erfolgt überraschenderweise nicht automatisiert; nach Zahlungseingang wird die Bestellung durch einen Mitarbeiter von scrum.org verarbeitet und es dauert etwa einen Arbeitstag bis man einen Prüfungszugangscode per Mail zugeschickt bekommt. Dabei sollte man die Zeitverschiebung zwischen Europa und den USA nicht außer Acht lassen. Um die Prüfung zu bestehen, müssen mindestens 85% der Fragen richtig beantwortet werden. Mein Endergebnis: 95%.

Was muss ich unbedingt wissen?

Die erste Anlaufstelle für die theoretische Vorbereitung auf die Scrum-Prüfung sollte der Scrum Guide sein. Dieses sechzehn-seitige Dokument wird von den Scrum-Gründern Ken Schwaber und Jeff Sutherland gepflegt und beinhaltet die Definition des Frameworks, bestehend aus Rollen, Ereignissen, Artefakten und Regeln. Da die Prüfung aktuell nur in englischer Sprache angeboten wird, ist es durchaus sinnvoll sich hauptsächlich mit der englischen Fassung des Guides zu befassen.

Seid ihr der Meinung, die Grundlagen von Scrum zu beherrschen, so könnt ihr euch gleich an der Open Assessment – einer Testprüfung – versuchen. Solltet ihr nach den ersten Versuchen die Erfolgsmarke von 85% immer noch nicht geknackt haben, verzweifelt nicht: die mehrmalige Durchführung der Open Assesment ist als Teil des Lernprozesses anzusehen, da die hier vorkommenden Multiple-Choice-Fragen über die inhaltliche Struktur der PSM-I-Prüfung Aufschluss geben. Daraus ergeben sich mehrere Vorteile:
  • Man lernt aus den eigenen Fehlern: da man nach jedem Probedurchlauf die Möglichkeit hat, seine Testergebnisse einzusehen, wird man schnell auf Wissenslücken oder Verständnisprobleme aufmerksam.
  • Nach mehrfacher Durchführung der Open Assesment prägt man sich die Fragen und Antworten unbeabsichtigt ein. Da ein Großteil dieser Fragen auch in der PSM-I-Prüfung vorkommen werden, ergibt sich daraus eine nicht unwesentliche Zeitersparnis.
Sobald man konsistent mehr als 95% der OA-Fragen richtig beantwortet, kann man diesen Teil der Vorbereitung als abgeschlossen betrachten.

Da Scrum ein Framework – also ein Gerüst – und keine Methodologie für die Durchführung von Projekten ist, gibt es bei der Umsetzung einen gewissen Interpretationsspielraum; die schwierigsten Prüfungsfragen zielen genau darauf ab. Die beste Vorbereitung hierfür sind Lektionen aus der Praxis. Verfügt man über wenig praktische Erfahrungen in Scrum-Projekten, muss man auf alternative Informationsquellen ausweichen.

Ein äußerst gelungenes Buch über den Einsatz von Scrum im täglichen Projektgeschehen ist Henrik Knibergs „Scrum and XP from theTrenches“. Darin vermittelt der Autor seine Erfahrungen aus der Praxis, diverse Best-Practice-Ansätze inklusive deren Entstehungsgeschichten und wirft diverse spannende Fragen auf.

Empfehlenswert ist auch „Succeeding with Agile“ von Scrum-Befürworter Mike Cohn.

Weitere Informationsquellen gibt es auf scrum.org. Auf Youtube findet man auch jede Menge interessante Vorträge zum Thema:
  • http://www.youtube.com/watch?v=WUQfuhdOZ8s&feature=gv
  • http://www.youtube.com/watch?v=Q5k7a9YEoUI&fmt=22
Grundsätzlich gilt: je tiefer man in die Scrum-Welt abtaucht – indem man unterschiedliche Erfahrungsberichte liest oder sich Vorträge anhört – desto einfacher und logischer erscheinen die Fragen der PSM-I-Prüfung.

Wie läuft die Prüfung ab?

Die Prüfung kann innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt des Zugangscodes jederzeit online abgelegt werden. Was den Prüfungsablauf angeht, gilt folgendes:
  • der Zeitrahmen ist knapp; ist man mit den Open-Assesment-Fragen vertraut, kann man sich dennoch einen beachtlichen Zeitpuffer verschaffen.
  • die Fragen bei denen man sich unsicher ist, kann man auf ein Blatt aufschreiben. Nach dem ersten Durchlauf kann man auf sie wieder zurückkommen.
  • Google-Recherchen kosten Zeit und liefern so gut wie nie eindeutige Ergebnisse, man sollte prinzipiell davon absehen. Bleibt am Ende doch noch Zeit übrig, kann man es dennoch versuchen.
Das Ergebnis wird unmittelbar nach dem Prüfungsabschluss eingeblendet. Habt ihr 85% oder mehr erzielt, wird euer Name in die Liste der als PSM-I zertifizieren Personen aufgenommen und ihr bekommt das PSM-I-Zertifikat per eMail. Dies geschieht innerhalb weniger Stunden nach Abschluss der Prüfung.

Viel Erfolg.

Montag, 12. August 2013

Das Latein der Gebrüder Jäger im August

Hallo zusammen,


diesmal haben selbst wir Kellerkinder (aka. Programmierer) gemerkt, dass Sommer ist. Da es diesmal so warm war, dass sogar unser Server im Keller mal alle Lüfter hochfahren musste! Das konnten wir ja nicht überhören…  Und als dann auch noch die Cola wärmer als die Pizza war, gab es nur noch eine mögliche Erklärung: IsSummer = true; (Formatiert euch das jetzt bitte so, dass es in die Programmiersprache eurer Wahl passt…) Und schon war es wieder da, dieses Gefühl mal wieder den Keller verlassen zu wollen, frische Luft zu atmen, die Hautfarbe von reinweiß zu reinweiß mehrmals gewaschen zu wechseln und in die große weite Sommerwelt zu ziehen. Aber halt, wir wollen es mal nicht übertreiben, eine Runde FarCry auf der Karibikinsel muss auch reichen. Ist sonnig und „draußen“ genug. Und außerdem passt reinweiß besser zu unseren Socken ;)

Egal, zurück zu den wichtigen Themen: Ein Prinz ist geboren. Endlich! Aber wir Entwickler verstehen diese ganze Aufregung und Ungeduld sowieso nicht: Es war doch wie mit dem dringenden Bugfix.
Chef: „Wann ist der Fix fertig?“
Coder: “Heute Abend.“
Chef am Abend: “Und ist der Fix fertig?“
Coder: “Es hat sich gut angefühlt, ist aber der Prinz ähm Fehler ist noch nicht raus.“
Chef am nächsten Tag: „Und wie sieht es aus?“
Coder: “Meine Gedanken senken sich so langsam, aber es dauert noch…“
Chef später: “Und wie weit sind wir schon?“
Coder: “Ich presse ja schon ähm mache Druck. Kommt bald“….
So oder so ähnlich war es wohl bei Willi und Kate. Wobei sie hat ja nicht umsonst den Spitznamen WaitieKatie, oder? Und wenn es mal wieder länger dauert… Nein kein Snickers oder Mars oder <euren kleinen Snack einsetzen>, dann berichten wir halt mal kurz wieder über PRISM. Ob die den Namen schon früher wussten? Egal, wir wissen ihn jetzt ja auch: George Alexander Louis, Prinz von Cambridge, ein schöner fränkischer Name, quasi der Cambridge Schorsch. Und besser als die Namen so manch anderer prominenter Sprösslinge. Die heißen ja gerne mal so wie ihr Zeugungsort (gell Brooklyn), oder die Geschmacksrichtung (Peach Blossom) der Handcreme der Mutter in der Zeugungsnacht. Wobei, was soll uns dann Jimi Blue sagen??? So zum Abschluss noch was zum schmunzeln: In Neuseeland haben Eltern ihr Kind „Talula Does The Hula From Hawaii“ genannt. Hart, oder? Mit 9 Jahren hat das Kind geklagt und sich umbenennen lassen… Verrückte Welt!


In diesem Sinne, It’s not a bug, it’s someones name ;)

Mittwoch, 31. Juli 2013

Das Latein der Gebrüder Jäger im Juli

Hallo zusammen,


und schon den aktuellsten Thriller gelesen? Ist momentan wohl die Agentengeschichte mit der höchsten Druckauflage und erscheint trotzdem nicht auf der Spiegel-Bestsellerliste. Ja, der Berichterstattung über Amerikas Staatsfeind Nummer Eins kann man momentan nicht entkommen. Aber um mal eines festzustellen: Er war ein externer Mitarbeiter ;-) Also quasi so einer wie die meisten von uns. Tja und da soll mal einer sagen, unser Job ist nicht spannend. Was wir alles tun könnten… …tun wir aber nicht. Nicht wahr?! Gut, zurück zu dem Fortsetzungsroman: Er hat also ein paar geheime Dokumente kopiert und mit nach Hause genommen. Wie muss man sich das vorstellen? Mal kurz die USB-Platte angeschlossen und die Daten kopiert? Oder alles mit Google-Glas gefilmt ;-) ? Oder altmodisch alles ausgedruckt und unter sein Hemd gestopft? Oder auf Mikrofilm abfotografiert und im doppelten Boden der Kaffeekanne versteckt? Kontrolliert da keiner die Mitarbeiter, was die so durch die Gegend tragen und mit auf Arbeit bringen? Kann doch nicht so schwer sein das zu überwachen, wer wo was einpluggt, bzw. rumkopiert. Ist ja schließlich nicht nur die Datenbank vom Taubenzüchter-Verein… Was soll’s. Anstatt das ganze Internet zu überwachen hätten sie lieber mal ihren eigenen Laden überwachen sollen. Vielleicht war auch die Datenmenge aus dem Internet zu hoch und sie haben die internen Daten verworfen. Unseren „Externen“ kann man ja trauen. Da gab es doch mal eine Statistik, dass die meisten Cybercrimes von eigenen Mitarbeitern durchgeführt werden. Jetzt ist es zu spät und die Welt kennt PRISM. Doch wozu dient PRISM eigentlich? Es kann jegliche Kommunikation im Internet überwachen. Und was versprechen sich die Herren davon? Dass Terroristen ihre Pläne unverschlüsselt durchs Internet posaunen - am besten noch im Forum von Alis-Attentäter-Treff? Oder beim Youtube Video Kanal von „Achmed the dead terrorist“? (Link Tipp!) Oder ist es viel interessanter was die Politiker und Unternehmen anderer Länder so treiben? Klar, wenn man vorher weiß was die Konkurrenz so in der Pipe hat, ist das schon vorteilhaft. Und verdeckte Überwachung ist auch nicht so plump wie einfaches kopieren… Die USA sind ja nicht China und als streng demokratisches Land mit einer hohen Wertevorstellung von Recht, Gerechtigkeit und Freiheit… Naja, Uncle Sam ist ja schon immer so etwas wie der große Bruder vom Rest der „Freien Welt“. Und wie heißt es doch so schön: Big Brother is watching you!
In diesem Sinne (wenn Outlook mal wieder länger braucht): 
it's not a bug,
it's PRISM scanning your mails.


Montag, 22. Juli 2013

TypeScript

Am Freitag dem 28. Juni fand ein TecDay in Tennenlohe statt. Mit den beiden Themen Single Responsibility mit Peter Krämer und TypeScript mit meiner Wenigkeit, gab es zwei Entwicklungsthemen. In diesem Beitrag möchte ich noch einmal den Vortrag um TypeScript zusammenfassen.

Hintergrund

In den letzten Jahren hat sich JavaScript als Skriptsprache für den Browser endgültig durchgesetzt. Neben den einheitlichen Standards der Browser-API durch das W3C oder die WHATWG, war vor allem die gesteigerte Ausführungsgeschwindigkeit von JavaScript durch neue Engines ausschlaggebend. Darüber hinaus steht dem Webentwickler bereits seit langer Zeit ein großes Ökosystem verschiedenster JavaScript-Bibliotheken für den täglichen Einsatz zur Verfügung.
Ein weiteres Indiz dafür dass JavaScript schon lange die Schmuddelecke verlassen hat, ist der Einsatz von JavaScript auf der Serverseite. Spätestens mit node.js oder der CouchDB feiert die Skriptsprache auch auf diesen Gebiet seine Erfolge.

Der Einsatz von JavaScript ist für Entwickler von stark typisierten Sprachen oder mit reinen objektorientierten Hintergrund nicht immer einfach. Durch JavaScripts Duck Typing ist es zur Entwicklungszeit nicht ohne weiteres möglich festzustellen von welchem Typ eine Variable ist, welche Member ein Objekt besitzt, oder welche Signatur eine Methode hat. Je nach eingesetzter IDE gibt es hierzu zwar Abhilfe, jedoch keine absolute Lösungen. Die IDE verhindert schließlich nicht, dass eine fehlerhafte Zuweisung oder Methodenaufruf kodiert werden kann.

Es gibt bereits bestehende Sprachen die versuchen JavaScript um bekannte, etablierte Konzepte zu erweitern (Objektorientierung, Typsicherheit, etc.). Dazu gehören zum Beispiel CoffeeScript, HaXe und Dart. Während CoffeeScript und HaXe genau wie TypeScript Transcompiler sind, also nach JavaScript kompilieren, ist Dart eine vollkommen neue Programmiersprache.
Ob bei der Webentwicklung nun weiter reines JavaScript eingesetzt wird, oder eine um Eigenschaften erweiterte Sprache wie CoffeeScript oder TypeScript eingesetzt werden soll, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.

TypeScript bietet jedoch in seinem Einsatz einige Vorteile gegenüber reinem JavaScript. Neben der Typsicherheit zur Compilezeit, bietet TS auch die Möglichkeit objektorientiert mit Interfaces und Vererbung zu arbeiten. Auch Lambda-Expressions sind möglich und bieten eine elegante Möglichkeit anonyme Methoden zu definieren. Seit der Version 0.9 unterstützt TypeScript auch Generics mit Typeconstraints.
Ein weiteres Argument, zumindest für die Visual Studio-Entwickler, ist der sehr gute Support der Entwicklungsumgebung. Wie gewohnt bietet das Studio IntelliSense für in TypeScript geschriebenen Code an.

Sprache

Im Gegensatz zu einigen anderen Ersatz-Skriptsprachen für JavaScript, will TypeScript JS nicht ersetzen, sondern erweitern. Code der in JavaScript lauffähig ist, wird eins zu eins ohne Änderungen auch in TypeScript funktionieren und kompilieren. Alle zusätzlichen Eigenschaften der Sprache, z. B. Typisierung, Objektorientierung und Generics, können, müssen jedoch nicht, eingesetzt werden. TypeScript eignet sich daher besonders für eine sanfte Migration einer bestehenden Codebasis.

Zwar ist ein direkter Vergleich zwischen JavaScript und TypeScript nicht immer möglich und sinnvoll, jedoch sollen die Codebeispiele auf gisthub den Einsatz von TypeScript helfen die Unterschiede zu verdeutlichen. Alle Beispiele sind mit TypeScript-Compiler Output in JavaScript vorhanden. Die Beispiele wurden mit dem TypeScript Playground erstellt.

Debugging

TypeScript kann entweder im Browser gedebugged werden, oder im Visual Studio. Das Visual Studio erfordert für das Debugging jedoch einen Internet Explorer und einen lokalen IIS(-Express), integriert sich jedoch nahtlos ins Studio und kann wie gewohnt eingesetzt werden. Im Browser stehen zwei Optionen zur Auswahl. Das Debuggen mit oder ohne Mappingfiles. Standardmäßig erzeugt der TypeScript-Compiler eine Mapping-Datei für jede erzeugte JavaScript-Datei. Wenn der eingesetzte Browser in der Lage ist mit Mappingdateien zu arbeiten, kann direkt mit dem TypeScript-Code gearbeitet werden.
Als letzte Alternative steht immer das Debuggen des generierten JavaScript-Codes zur Verfügung. Der TypeScript Compiler erzeugt keine hochoptimierte Ausgabe, sodass sich Ähnlichkeiten zum eigentlichen TypeScript schnell wiederfinden lassen.

Definitionen

Während der Entwicklung mit JavaScript wird man auch hier früher oder später Bibliotheken einsetzen. Damit der TypeScript-Compiler auch für diese in JavaScript verfassten Bibliotheken Unterstützung anbieten kann, müssen entsprechende Definitionen eingebunden werden. Definitionen können am ehesten mit Header-Dateien aus C verglichen werden. Eine Definition enthält alle zur Verfügung stehenden Member, Funktionen, Objekte und Module einer Bibliothek. Ein großartiges Projekt von Boris Yankov auf GitHub, DefinitelyTyped, ist zur Zeit die beste Anlaufstelle um TypeScript-Definitionen zu allen großen Bibliotheken zu finden.

INFO Zur Zeit findet auf CodePlex auch eine Diskussion zum Thema Definitionen statt. Eventuell erwartet den TypeScript Entwickler von Morgen eine Definition-Registry nach dem Vorbild von npm oder nuget.

Definitionen werden im Quellcode mit /// <reference path="PFAD ZUR DEFINITIONSDATEI" /> eingebunden. Es ist Konvention dass Definitionen auf .d.ts enden. Natürlich können auch mehrere Definitionen in einer Datei eingebunden werden. Es ist lediglich zu beachten, dass Definitionen vor dem ersten eigentlichen TypeScript-Code eingebunden werden. Müssen besonders viele Definitionen eingebunden werden, so können auch reine Include-Files erstellt und eingebunden werden.

Eine Definition wird standardmäßig vom TypeScript-Compiler immer referenziert. Dies ist die lib.d.ts. Die Datei enthält bereits Definitionen über das DOM Modell, plus IE-Eigenheiten. TypeScript bietet jedoch auch die Möglichkeit durch Angabe eines Commandline-Switches diese Standarddefinition zu überschreiben.

Module

Früher oder später stellt sich die Frage wie der Code effizient strukturiert werden kann ohne dabei den Überblick zu verlieren. Der TypeScript-Compiler bietet die Option, den gesamten JavaScript-Code in eine Ausgabe zu kompilieren. Dies kann besonders dann nützlich sein wenn die Ladezeiten zusätzlicher Skripts durch die Netzwerklatenz minimiert werden soll. Nachteil ist natürlich, dass immer der gesamte Code an den Client gesendet und geladen wird.

In der JavaScript-Welt haben sich verschiedene Modulsysteme mit ihren passenden Module-Loadern entwickelt. Auf der Client-Seite gehört AMD (asynchronous module definition) zu den bekannteren Vertretern. Dazu wird meist require als Clientbibliothek eingesetzt. Auf der Serverseite (z. B. in node) hat sich CommonJS' Modulsystem etabliert.
Welchen Sinn Module haben können, steht auf der Seite von require beschrieben, sodass an dieser Stelle eine simple Wiederholung ausbleibt.
Neben CommonJS und AMD existieren noch weitere Module Loader (z. B. Dojo oder LABjs). TypeScript unterstützt jedoch nur CommonJS und AMD von Haus aus. Andere Module-Loader müssen explizit implementiert werden.

Ein Modul exportiert ein oder mehrere Member mit dem Schlüsselwort export. Anschließend kann das Modul mit der import alias = require('Pfad zur Moduldatei ohne Endung') Anweisung importiert werden. Ein Beispiel findet sich dazu gisthub.

Fazit

TypeScript stellt eine geeignete Alternative zur reinen JavaScript-Entwicklung dar. Die Migration von bestehenden Code auf TypeScript ist durch die Kompatibilität besonders komfortabel. Die zusätzlichen Spracheigenschaften von TypeScript erweitern JavaScript lediglich ohne das bestehende Verhalten von JS vollkommen über den Haufen zu werfen.

Ist TypeScript nun der JavaScript-Killer? Sicherlich nicht. JavaScript-Kenntnisse sollten auch bei der TypeScript-Entwicklung mitgebracht werden, da die Konzepte dynamische Typisierung, Duck Typing, und Prototypen genauso in TypeScript möglich sind. Darüber hinaus ist TypeScript noch relativ jung. Viele zusätzliche Spracheigenschaften werden erst in der kommenden Version 1.0 den notwendigen Feinschliff erhalten. Auch der Compiler verhält sich in bestimmten Szenarien noch etwas widerspenstig (zu unspezifische Fehlermeldung, bzw. Geschwindigkeit). Die Entwickler versprechen zumindest in den kommenden Versionen Abhilfe für diese Probleme.
Ob TypeScript auch in Zukunft noch einen Einsatzzweck haben wird, vor allem mit der kommenden ECMAScript Version 6, wird sich noch zeigen müssen. Ansonsten bleibt noch die Migration zurück auf JavaScript. Dazu kann im Übrigen sehr gut der vom TypeScript-Compiler erzeugte JavaScript-Code verwendet werden ;-)

Wenn Interesse an der Präsentation mit einem kleinen TypeScript-Demoprojekt besteht, reicht eine kurze E-Mail an meine Adresse. Ich werde die Präsentation und die Demo dann zeitnah zurückschicken.

In diesem Sinne, Viel Spaß!

Dienstag, 16. Juli 2013

Hello World

Für alle Mitarbeiter der Clear Group und auch andere interessierte Entwickler und Technikfreunde im Netz, haben wir uns entschieden die Workshop-Inhalte unserer bislang nur internen TecDays, hier auf Blogspot zu posten. Das geschieht aus verschiedene Gründen. Egal ob der Besucher sich das gelernte schnell wieder ins Gedächtnis rufen möchte, bei der Veranstaltung nicht dabei sein konnte und deshalb hier rein schaut oder aber natürlich auch, um anderen einen Einblick zu gewähren, was die Clear Group alles drauf und drin hat.

Also freut Euch auf Interessantes und Wissenwertes aus der Welt der Softwareentwicklung und allem was sonst noch mit dem Projektgeschäft zu tun hat.


Sven Czyperreck

Freitag, 31. Mai 2013

Das Latein der Gebrüder Jäger im Mai

Hallo zusammen,

und wieder ist ein ereignisreicher Monat vergangen der genügend Material für mehrere Newsletter liefern könnte. Aber was soll man sich da aussuchen?
Wie wäre es mit dem Bratwurst Uli? Der hat jetzt einen veritablen Senfklecks auf seiner weißen Weste. So ein paar Milliönchen in der Schweiz vergessen. Kann ja mal passieren, oder? Bei so viel Geld könnten wir ja alle ab und an den Überblick verlieren. Und dass er sich selbst angezeigt hat, zeigt doch sein schlechtes Gewissen! Dass er angeblich noch einen Anruf aus der Bank seines Vergessens ähm Vertrauens bekommen hat, dass ein Reporter "komische Fragen" gestellt hat, hat mit der Selbstanzeige ja auch nichts zu tun, oder? Aber wir wollen hier mal nicht zu vorschnell anhand von Gerüchten urteilen, die nächsten Monate werden zeigen wie groß der Fleck schlussendlich ist. Und sollte es im äußersten Fall dazu kommen (was wir eher nicht glauben), dass der Uli mit Hern Breno über den Hof spaziert, ist der Senffleck egal, denn dann ist die weiße Weste sowieso gestreift und da fällt so ein Fleck gar nicht mehr so auf.

Apropos auffallen: Microsoft plant Gerüchten zufolge, die Wiedereinführung des Startknopfes unter Windows 8.1. Ist es also trotz Marketing-Maschine vielen Kunden aufgefallen, dass der Knopf unter Windows 8 fehlte. Gut, meistens ist es ja so in der Softwareentwicklung, dass man etwas Neues einbaut und kein Mensch merkt es, bis das Feature mal einen Fehler produziert. Deswegen werden neue Features und Programme auch gerne mal relativ "buggy" ausgeliefert damit auch alle merken, dass es was Neues gibt.
Gefixt wird der Fehler dann, wenn sich genug Personen beschwert haben und somit der Bekanntheitsgrad des neuen Features bzw. Programms ein gewisses Maß überschritten hat. Daher kommt übrigens auch der Spruch: "It's not a bug, it's a feature!"

Zu guter Letzt noch ein kurzer Kommentar zum Magenta-Riesen: Die Telekom will ja jetzt die Flatrate Verträge, Betonung liegt auf FLATRATE, drosseln. Nach dem Erreichen eines bestimmten Datenvolumens wird die Übertragungsrate auf 384 KBit/s gedrosselt. Allerdings werden Telekom eigene Dienste nicht ins Datenvolumen mit einbezogen. Ein schöner Vergleich hierzu: Hat man einen 6Mbit/s Anschluss wäre dies vergleichbar mit einem Mittelklassewagen, der nach 1000km Fahrleistung im Monat die Spitzengeschwindigkeit von 180km/h auf 11,5km/h drosselt, bis der nächste Monat anfängt. Allerdings zählen die Kilometer auf Hersteller eigenen Mautstraßen nicht dazu... So viel dann zum Thema Netzneutralität der Provider. Denn Telekom Entertain kann man unbegrenzt schauen, da es nicht zum Datenvolumen dazu zählt. Youtube und Co. hingegen belasten das Datenvolumen. Da kann der Anwender schon in eine bestimmte Richtung gedrängt werden. Und sollte die Telekom das so einführen, wird es nicht lange dauern, bis andere Provider das auch tun. Denn wenn man Geld damit verdienen kann ;)

In diesem Sinne:
 It's not a bug,

it's a slow
internetconnection.

Dienstag, 30. April 2013

Das Latein der Gebrüder Jäger im April

Hallo zusammen,


na schon Frühlingsgefühle? Oder noch im Wintermodus? Wie sollen auch Frühlingsgefühle aufkommen bei dem Wetter und der Kälte... Vor allem wenn man früh noch die Autoscheiben kratzen muss und der Bock dann nicht anspringt. Aber eigentlich kann man sich da noch glücklich schätzen, denn in Amerika gibt es Autobesitzer die froh wären, wenn ihr Auto mal nicht anspringen würde... Klingt komisch, ist aber so. Subaru muss etliche Autos zurückrufen, da sie einfach so anspringen. Man kann deren Motor nämlich per Funk mit dem Autoschlüssel starten. Dumm nur, dass das System so empfindlich ist, dass es schon reicht den Autoschlüssel zu Haus auf ein Regal zu legen um den Motor anzulassen. Losfahren sollen die Autos zwar noch nicht selbstständig, aber wer weiß was noch für Automatiksysteme in den "Wir machen mal was verrücktes" Modus gehen. Vielleicht hat ja auch das eingebaute Navi mal Lust die Gegend zu erkunden und kann den Motor dazu überreden da mitzumachen, wenn er eh schon mal an ist. Ein bisschen ist das wie in Stephen Kings Geschichte mit den Lastern, die plötzlich Jagd auf Menschen machen. Anspringen tun sie jetzt ja schon mal.  Ja und wenn man jetzt mit dem Auto dann auch noch fährt muss man aufpassen, weil in Virginia ein neues Gesetz kommen soll: Das Fahren mit Google Glass soll verboten werden. Auch in einigen Kaffees wurde schon das Tragen der Brille verboten.


Gut die Brille kann man noch nicht kaufen, aber Gedanken sollte man sich doch schon machen. Google Glass ist die neue Datenbrille von Google mit der man Fotos machen kann, Videos drehen und direkt Informationen zur Umgebung eingeblendet bekommt. Ja die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Man kann heimlich Menschen filmen und fotografieren, die Brille in
einer Umkleide "vergessen" und sie dabei
filmen lassen, Menschen können automatisch erkannt und markiert werden und natürlich
alles mit Internetanbindung und direkter Upload-Möglichkeit. Ja und man soll mit der Brille auch Geräte in der Umgebung steuern können, wie z. B. Garagentore und Kühlschränke. Auch hier entstehen wieder ungeahnte Möglichkeiten: Statt mit BKA Trojaner den PC zu sperren wird dann vom Hacker einfach der Kühlschrank verschlossen wenn Papa zur Sportschau sein Bier braucht und nur gegen Überweisung eines kleinen Unkostenbeitrags wieder geöffnet. Und die Garagentore könnten auch ein sonderbares Eigenleben entwickeln wenn man gerade durchfahren will.
Jetzt mal eine ernste Frage: Brauchen wir das alles wirklich???

In diesem Sinne:

It's not a Bug,
it's a Subaru.

Sonntag, 31. März 2013

Das Latein der Gebrüder Jäger im März





Hallo zusammen,

das war es also, wir waren Papst. Gut das Rentenalter hat er ja schon erreicht und wenn die Gesundheit nicht mehr mitmacht… Eigentlich eine nachvollziehbare Entscheidung. Nur wie spricht man ihn jetzt an? Heiliger Großvater? Papst a. D.? The Kardinal formerly known as Papst B.? Nun gut, es gibt eine offizielle Sprachregelung: Emeritierter Papst und Seine Heiligkeit. Aber schön und wohlklingend ist das nicht, oder? Trotzdem bleibt es eine mutige Entscheidung.

Ja und als Kontrastprogramm hätten wir da jemanden der nicht weiß wann es reicht: Er ist zurück im Ränkespiel der Mächtigen und Schönen! Ja genau er, der Zen Master des Bunga Bunga, das italienische Feierbiest, Silvio! Aber bevor ich ins Gefängnis gehen würde, würde ich mich auch lieber wählen lassen. Ist ja auch gar nicht so leicht, Wein und junge Damen in ausreichender Anzahl in so ein Gefängnis zu bekommen. Aber es ist schon interessant, dass er wieder so viele Stimmen sammeln konnte. Er gab ja öffentlich zu, sein politisches Amt zu nutzen, um die Ge-setze so zu ändern, dass er straffrei ausgeht. Und das nebenher noch ein paar Begünstigungen für sich und seine Anhänger rausspringen, aber das versteht sich ja von selbst.

Und sonst? Gab es da noch was? Ach ja, Java hat mal wieder eine Sicherheitslücke und der FlashPlayer auch jeden Monat das gleiche Spiel:
Sicherheitsupdate, 2 Wochen Ruhe, nächste kritische Lücke gefunden. Und da soll mal einer behaupten das Software-Entwicklung beherrschbar ist. Oder was betreiben die Entwickler dort? Wir releasen mal die Version und der Kunde wird es schon testen? Hmm… Qualität in der Software-Entwicklung und ihre Folgen… Aber halt, was für ein Betriebssystem hat mein Auto nochmal???


In diesem Sinne,



It’s not a Bug, it’s Bunga Bunga




Donnerstag, 28. Februar 2013

Das Latein der Gebrüder Jäger im Februar

Hallo, zusammen!

So nach Baby- und Stress-Pause wollen wir uns mal wieder melden. Es ist ja genug passiert worüber man schreiben könnte…

Na wie wäre es denn mit dem Berliner Flughafen? Mal wieder ein grandioses Großprojekt, an dem das einzig grandiose das Scheitern ist… Dabei hätte jeder Softwareentwickler den Verantwortlichen sagen können, dass der Zeitplan zum Scheitern verurteilt war. Warum? Na wenn während der knapp bemessenen Bauphase (aka. Implementierungsphase) noch knapp 300 Änderungswünsche (aka. Late Requirements) angenommen werden, ist das doch offensichtlich, oder? Warum müssen öffentliche Großprojekte in Deutschland eigentlich immer so in die Binsen
gehen? Stuttgart 21, Elbphilharmonie,… Gibt es denn keine kompetenten Architekten und Bauplaner mehr? Oder liegt es an dem Wörtchen „öffentlich“ und daran, dass es dann nicht um das eigene Geld, sondern das der Bürger geht? Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Was uns aber noch mehr zu denken gibt ist folgendes: Angenommen wir wären jetzt nicht in Deutschland mit seiner ausgebauten Infrastruktur, sondern in China wo solche Großprojekte an der Tagesordnung sind und es diese Infrastruktur noch nicht so gibt. Würden wir dann je Autobahnen und Flughäfen bekommen, oder müssten wir uns weiter auf Ochsenkarren verlassen? Aber halt, einen Politiker mit Weitsicht und einem herausragenden Gespür für die Situation gibt es doch noch: Peter Ramsauer, seines Zeichens Verkehrsminister. Als er erfahren hat, dass der Termin nicht gehalten werden kann, hatte er gleich einen Vorschlag parat: Wenn wir den Flughafen in der aktuellen Größe nicht termingerecht fertig bekommen können, machen wir ihn einfach gleich noch größer und noch viel später fertig. Wo ist da die Logik? Mal wieder eine parallele zur IT-Welt: Wir bekommen die Software nicht fertig, weil wir zu viele Bugs und Probleme mit der Technik haben aber wenn wir schon am Bugfixing sind bauen wir auch gleich noch ein paar neue Features ein, die werden schon nichts kaputt machen… Wie lange der Projektleiter, der das entscheidet wohl noch Projektleiter ist, wenn die Firma deswegen kein Geld verdienen kann? Weil ohne Programm auch keine Einnahmen… Aber warum soll ein Flughafen auch Einnahmen generieren…

Was gab es sonst noch so? Was ist eigentlich mit Windows 8? Viel gescholten, keiner benutzt es, aber laut Microsoft hat es sich zu Beginn schon besser verkauft als Windows 7, bei dessen Markteinführung. Wer hat das dann so oft gekauft? Hat Bill Gates vielleicht mal auf die Schnelle 2-3 Millionen Lizenzen gekauft, um die Zahlen zu schönen? Oder hat jeder Microsoft Mitarbeiter je nach Gehaltsstufe Lizenzen kaufen müssen? Man wird es nicht erfahren, außer wenn irgendwann auf ebay massenhaft Windows 8 Lizenzen verhökert werden.

Ach ja, wollen wir Apple nicht vergessen! Das neue iPhone geht weg wie warme Semmeln, aber der Aktienkurs stürzt ab. Um 50 Milliarden Dollar in wenigen Minuten! Warum, wird sich da der eine oder andere fragen. Der Grund: „Die Kalifornier hätten zwar eine Menge iPhones verkauft, sagte Analyst Shaw Wu von Sterne Agee. Aber das Problem sind die hohen Erwartungen der Investoren.“ Übersetzt heißt das, Apple hat zwar wieder mal seinen eigenen Absatzrekord gebrochen, aber weil die Investoren immer noch nicht genug verdient haben, wird die Aktie aus Enttäuschung verkauft… Irgendwie krank, oder? Aber vielleicht verstehen wir auch nur die Logik nicht…

In diesem Sinne,

It’s not a bug, it’s Windows 8!